Japan 日本 - Land der aufgehenden Sonne... Teil 4
Veröffentlicht von sici in Geschichten · Samstag 17 Apr 2021
... war die von der Schule organisierte Wochenendreise nach Kyoto. Ein Muss für jeden Japanbesucher. Kyoto, die alte Kaiserstadt kann man nicht in einem Tag oder an einem Wochenende erleben. Die Eindrücke sind einfach bombastisch.

Die Zimmer hatten japanische Ausmasse, natürlich sehr beengt. Doch schliesslich wollten wir im Zimmer nur schlafen. Wir teilten uns in kleinen Gruppen auf und machten uns auf den Weg, Kyoto zu erkunden.
Der erste Weg führte uns zum Friedhof. Irgendwie sahen wir einen Tempel und wir bemerkten erst zu spät, dass wir an einem Ort der Stille waren.
Interessant ist, dass auf der Vorderseite des Grabsteines nur der Familiennamen steht und jeder Verstorbene einen buddhistischen Totenname erhält. Diese folgen einem speziellen Zeremoniell. Ausserdem feiern auch die Japaner eine Art "Allerseelen", jedoch nicht am 2. November, sondern am Obon-Fest im Juli.
Wenden wir uns wieder den Lebenden zu. Über den bekannten Philosophenweg besuchten wir die verschiedenen Tempelanlagen. Ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, was wir alles gesehen haben.
Enttäuscht war ich vom Silbernen Pavillon, dem Gingaku-ji. Kein Vergleich zum Goldenen Pavillon, dem Kingaku-ji. Ich erwartete ein versilbertes Gebäude. Mit mehr Zeit und weniger Besucher wäre ich sicher auch von diesem Tempel verzaubert worden.
Ein anderer bekannter imposanter Bau war der Kiyomizu-dera. Eine Tempelanlage, von der aus automatisch die Blicke über Kyoto schweiften. In der Anlage gab es einen Anziehungspunkt für junge Verliebte. Es sind ein Paar "Liebessteine", 18 Meter voneinander entfernt. Mit geschlossenen Augen geht der oder die Neugierige auf einen Stein zu. Trifft man den Stein, so wird sich diese Person bald verlieben. Dieser "Test" ist natürlich bei den jungen japanischen Schülerinnen und Studentinnen sehr beliebt.
Was mich auch so in den Bann schloss, war das grosse rote Torii, das den Weg zum Heian-Schrein wies. Die ganze Tempelanlage ist riesig. Auf dem grossen Platz sprangen einige Kinder im Kimono umher.
Es fand eine Zeremonie statt und deshalb durften wir nur von draussen einen Blick in den Schrein werfen.

Aber nicht nur der Heian-Schrein war überwältigend, auch die Burg Nijo-jo. Eine Burganlage nicht zu vergleichen mit den Burgen im Westen, was das Aussehen betrifft. Doch diese Burgen wurden so konstruiert, dass es Feinde schwer hatten, die Festung einzunehmen. Nijo-jo besitzt auch einen sogenannten Nachtigallenboden. Wenn Personen darüber laufen, zirpt der Boden wie die japanische Nachtigall.
Wir sind an diesem Wochenende einige Kilometer durch Kyoto gelaufen und stiessen immer wieder auf Neues. Begeistert waren alle, wenn wir auf Geishas in ihren wundervollen Kimonos trafen. Die Person der Künste hat es nicht verdient, dass sie vom Westen in eine Schmuddelecke gestellt wird.
Schade, dass das Wochenende so rasch zu Ende ging. Wir sahen nur einen Bruchteil von Kyoto.
Bis bald! またね mata ne!
Eine Aufnahme vom Goldenen Pavillon in Kyoto ist eigentlich ein Muss für jeden Besucher.

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