Japan 日本 - Land der aufgehenden Sonne... Teil 5

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Japan 日本 - Land der aufgehenden Sonne... Teil 5

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Veröffentlicht von sici in Geschichten · Sonntag 18 Apr 2021

Jeder schöne Augenblick geht schnell vorbei, leider! Im nächsten Jahr sind es bereits zwanzig Jahre her, seit ich das Land der aufgehenden Sonne besuchte. Die Erinnerungen jedoch sind noch so stark, als wenn es gestern gewesen wäre.

In diesen vier Wochen lernte ich viele Leute  kennen und sammelte Erfahrungen. Mit meiner Gastmutter pflege ich noch  heute Kontakt. Auch durfte ich mich revanchieren, als eine ihrer Töchter in England war und an Weihnachten nicht nach Japan fliegen konnte. So  verbrachte sie die Festtage bei uns.

Was hat mir gefehlt? Einzig die Umarmung, da ich gerne meiner Gastmutter mit einer Umarmung meine Dankbarkeit ausdrücken wollte. In der heutigen Zeit gehen die jungen Japanerinnen und Japaner lockerer damit um. Doch die Älteren sind noch stark von der traditionellen Lebensart geprägt. Der Japaner hat ein  ausgeprägtes Bauchgefühl. Mit dem Bauch fühlen und ich merkte dies auch bei der Verabschiedung. Eine Verbindung zwischen meiner Gastmutter und mir war da.

Unbewusst sprechen auch wir über unser Bauchgefühl:

- Diese Vorstellung bereitet mir Bauchschmerzen.
- Das mache ich aus dem hohlen Bauch heraus.
- Vertrauen auf das Bauchgefühl
usw.

Der Grund, wieso ich nach Japan flog, war in erster Linie die Sprache. Wie ich bereits eingangs erwähnte, sass ich im Klassenzimmer und verstand nur Bahnhof. Das packst Du nie. Als ich wieder zu Hause in der Schweiz war, merkte ich erst, es war nicht für die Katz, sondern es wurde mir bewusst, diese Sprache kannst Du lernen. Nun, ich liebe Fremdsprachen und habe auch keine Hemmungen zu sprechen, egal ob mit oder ohne Fehler. Wichtig ist nur, mein Gesprächspartner versteht mich. Eine Sprache vor Ort lernen, ist natürlich die beste Voraussetzung. Der Klang der  Sprache, die Wiederholungen der Höflichkeitsfloskeln - all dies blieb im  Kopf.

Leider nahm ich mir viel zu wenig Zeit, weiterhin die Sprache zu lernen und üben. Drei Jahre später meldete ich mich für den  Sprachtest Japanese Language Proficiency an. Damals fand der Test für den deutschsprachigen Raum noch in Deutschland statt. Ich versuchte nicht die Stufe 5, sondern wagte mich  an die Stufe 4. Falsch eingeschätzt! Im Nachhinein erfuhr ich, dass mir nur drei Punkte gefehlt haben und ich hätte den Test bestanden. Da war ich wieder stolz, denn mit Lernen ist nicht viel los gewesen.

Schwierig an dieser Sprache sind die verschiedenen Sprachformen. Ein Kind spricht anderes mit den Eltern als mit Gleichaltrigen. Ein Angestellter verwendet andere Wörter im Gespräch mit seinem Chef als mit seinen  Kollegen. Innerhalb der Familie wird wieder eine andere Ausdrucksform verwendet. Frauen drücken sich anders aus als die Männer. Ich könnte  erst Japanisch, wenn ich in einer Gesprächsrunde die Hierarchie der Anwesenden erkennen würde, anhand der Höflichkeitssprache.

Interessant sind die Gespräche über Japan und die Japaner mit Menschen aus der westlichen Welt. Die Erfahrung hat gezeigt, entweder man liebt das Land oder man hasst es. Ein Zwischendurch gibt es nicht. Ich persönlich fühlte mich sehr wohl in dieser "fremden" Umgebung. Wenn ich darauf  angesprochen werde, wieso diese Liebe zu Japan, dann lautet meine  Antwort: Ich war wohl in einem früheren Leben eine Japanerin. :-)

Interessante Links zum Thema Japan:
- Japanische Fremdenverkehrszentrale
- Asienspiegel
- Kids Web Japan - Japan erforschen nicht nur für Kinder
- Japanisch lernen online Free Japanese Lessons in deutscher Sprache
- TU-Chemnitz - Links zur Japanischen Sprache
- Ronja Sakata - Tipps rund um Japan

Die  Links zu den Online-Wörterbüchern auf dem Link der Technischen  Universität Chemnitz kann ich nur empfehlen. Ich verwende sie persönlich seit Jahren.

Wenn du dich an die Sprache wagst, so sage ich: 頑張ってください. Ganbatte kudasai. Halte durch!
Eine gängige Floskel um jemanden zum Durchhalten zu animieren. ;-)
Alles Gute und auf Wiedersehen, vielleicht in Japan!


Die  Fotos habe ich noch mit einer analogen Kamera aufgenommen und bin nun  daran, das Fotomaterial zu digitalisieren. Die japanischen Zeichen in  den Fotos bedeuten 意音子 i-ne-ko, mein ausgewählter japanischer Vorname.





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