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Mariupol - Маріуполь

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Mariupol - Маріуполь

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Veröffentlicht von sici in Eigene Gedanken · Montag 20 Feb 2023 · Lesezeit 2:00
Eine Stadt dem Erdboden gleichgemacht.

Gestern sah ich einen ergreifenden Dokumentarfilm über drei Frauen, die überlebten: Mariupol - Tagebuch eines Krieges. Bereits ein Jahr dauert die sogenannte Spezialoperation des russischen Präsidenten. Es reichten keine zwei Weltkriege und andere Kriege um Menschen zu töten und deren Leben zu zerstören.

Ich bin ein Nachkriegskrieg. Doch verfolgte mich in den Kindertagen auch die Angst nach einem neuen Krieg. Ich erinnere mich an die Erzählungen der Erwachsenen betreffend Lebensmittelkarten, Bomben, Mobilmachung. Als ich eine Familie gründete und in ein Mehrfamilienhaus einzog, so hatte unser Haus einen Luftschutzkeller mit einer dicken Tür.

Auf den letzten Seiten der Telefonbüchern waren die verschiedenen Luftschutzalarme aufgezeichnet. Es gab auch eine Seite, die auf das Vorgehen bei einem Atomangriff informierte. Angsteinflössend!

Zur Dokumentation von gestern: Eine junge hübsche Frau, Ksenia Kayan, musste zusehen, wie ihr Sohn in ihren Armen starb. Zuvor half er anderen Nachbarn aus der Wohnung. Auch ihre Mutter und Schwester waren verletzt. Sie durften wählen ob ins Theater oder in das Gebäude der Philharmonie. Sie entschieden sich für letzteres. Das Theater wurde einige Tag später bombardiert und über tausend Menschen starben. Nach der Flucht suchte sie ihre Schwester und Nichte und fand sie. Jetzt befinden sie sich in einer Reha-Einrichtung in Österreich. Sie werden wegen einer postraumatischen Störung therapiert.

Eine andere Frau, Julia Knyupa, war im neunten Monat schwanger. Sie ging ins örtliche Krankenhaus. Die Frauen waren im Keller untergebracht. Doch auch das Krankenhaus wurde angegriffen. In einem Korridor lagen Babyleichen. Für die Ärzte und Pflegekräfte eine riesige Belastung. Doch die Frau und ihr Baby überlebten und sie fand in Deutschland Zuflucht, in der Hoffnung, dass sie ihren Mann wieder lebend sehen kann.

Die Jour­na­lis­tin Nadiya Suk­horu­kova postete trotz Gefahr auf Facebook. Sie lud Videos hoch, welche Angriffe der Russen zeigten. In einem Tagebuch schrieb sie die Ereignisse. In der Doku werden immer wieder Angriffe gezeigt, egal ob am Tag oder in der Nacht. Es muss furchbar sein, wenn man die verschiedenen Geräusche von Raketen und Bomben hört. Sie konnte ebenfalls flüchten und fuhr zu ihrem Mann nach Klaipeda, Litauen, der ebenfalls flüchten konnte.

Alle wollen wieder zurück in die Ukraine, nach Mariupol, ihre Heimat.




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Aktualisiert am 23.03.2025 by SFI

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