Tag 10 - Kanazawa
Veröffentlicht von sici in Japan - 日本 · Dienstag 02 Apr 2024
Tag 10 - Tag der 16‘578 Schritte
Ich bin wieder „daheim“. Es veränderte sich einiges in Kanazawa nach zweiunddreissig Jahren. Kanazawa bekam einen neuen Bahnhof. Dort wurde die neue Shinkansen-Linie im März 2015 nach Tokyo eröffnet.
Nach dem Frühstück, diesmal ein Western-Frühstück, traf sich die Gruppe in der Lobby des Hotels. Ich klinkte mich für den heutigen Tag aus. Meine Gastfamilie erwartete mich bereits.
Zunächst gingen wir zum Bahnhof, der riesig geworden war. Ein schön gestaltetes Tor, das Trommeltor (Tsuzumi-Mon), markiert den Bahnhof. Auch mein alter Bahnhof nach Uchinada wurde umgebaut. Das ist die Hokutetsu-Linie, eine Nebenbahn. Es dauerte eine gute Stunde, bis ich zum Wohnort meiner Gastfamilie in Uchinada gelangte.
Danach besuchten wir den Tempel von Kanazawa, der Higashi-Betsuin. Eine grosse Anlage.
Nebenan war die Kinderkrippe, den auch die Jungs besuchten. Ausserdem unterrichtet die Tochter in einem grösseren Raum Violine oder es finden Aufführungen statt. Von der Anzahl der Betreuerinnen kann man in der Schweiz nur träumen. Alles blitzblank! Die verschiedenen Räume sind sehr grosszügig eingeteilt. Der Architekt erhielt sogar einen Preis für das Gebäude.
Nach dem Besuch der Kinderkrippe (in Japan Kindergarten genannt) besuchten wir den Tempel. Ein grosser Innenraum empfängt die Gläubigen. Sehr eindrucksvoll!
Vor dem Eingangstor steht eine Statue. Sie ist vermutlich dem Mönch Kukai gewidmet. Er war der Begründer des japanischen Shingon-Buddhismus und vieles mehr.
Auch Kanazawa hat einen Markt, den Omicho Market. Wie überall, viele Menschen! Nicht weit vom Markt entfernt liegt der Oyama-Schrein. Das Göttertor hat einen eigentümlichen westlichen Baustil. Die Bauarbeiten begannen 1875.
Der Park vom Oyama-Schrein war ebenfalls wunderschön. Wir spazierten durch ihn und genossen die Schönheit. Mich begeistern immer wieder die verschiedenen Steinlaternen.
Nach dem Oyama-Schrein geht es zur weltberühmten Burg Kanazawa. Zuerst traten wir durch das Nezumita-Tor ein. Ein grosser Park erwartete uns. Der Gyokusen‘inmaru-Park ist ein Teil auf der Burganlage.
Die Burg Kanazawa hat viel zu erzählen. Auf der Anlage befand sich ab 1945 die Universität von Kanazawa. 1995 zog die Universität an den Stadtrand. Jetzt konnte mit der Wiederherstellung der Burg begonnen werden. Die Burg erstrahlt nun in einem neuen Glanz.
Es ist Mittag geworden und ich wurde in ein traditionelles Restaurant eingeladen. Im Tsutsumitei 堤亭 begaben wir uns in den ersten Stock. Dieses Mal befand sich keine Vertiefung unter dem Tisch. Das Sitzen auf Tatami ist nicht so einfach. Das Essen schmeckte wie immer. Im Erdgeschoss befand sich ein Souvenirladen. Ich besorgte noch einige Geschenke für meine Bekannten in der Schweiz.
An der Strasse vor dem Lokal nehmen wir noch einen Nachtisch zu uns. Lediglich die Kirschblüten fehlten.
Der Besuch des Kenroku-en ist nun an der Reihe. Er ist einer der drei schönsten Parkanlagen in Japan. Ich spazierte auf altbekannten Pfaden. Meine Schule befand sich nämlich in der Nähe des Kenroku-en. Über Mittag nahmen wir immer unser Bento im Park ein. Er ist so schön wie vor zweiunddreissig Jahren. Leider war es eine Woche zu früh, und nur wenige Kirschblüten zeigten sich.
Nun befinden wir uns in der Nähe des Kanazawa-Jinja, immer noch im Kenroku-en. Ein wunderschöner, farbenfroher Schrein. Hier sind die roten Torii nicht überfüllt wie in Fushimi-Inari. Sie sind zwar nicht so gross, dennoch sind sie schön anzusehen. In der Nähe des Schreins befindet sich der Kinjo Reitaku. Ein heilige Quelle.
Zurück durch Gärten besuchten wir das Geschichtsmuseum der Präfektur Ishikawa. Die historischen Szenen waren zu sehen. In einem Raum werden an drei Wänden verschiedene Festivitäten gezeigt. Matsuri geniesst einen hohen Stellenwert. Jedes Dorf hat seinen eigenen Feiertag. An diesen Matsuri werden die Götter gefeiert und die Gläubigen bedanken sich. Diese Feste sind immer sehr ausgelassen.
Jetzt einen kleinen Zwischenstopp in Korinbo bei Mr Donuts. Korinbo ist die Einkaufsmeile, das ich schon bei meinem ersten Besuch kannte. Ich fand meinen Fotoladen an dieser Strasse enttäuschenderweise nicht mehr. Ich habe meine Fotorollen stets in diesem Laden entwickelt. Die Fotos wurden mir stets in einem Fotoalbum vom Geschäft ausgehändigt. Alles in allem wurden es ungefähr 25 Alben mit je 36 Aufnahmen.
Die Reise geht weiter ins Samuraiviertel, Nagamachi (長町). Alte stattliche ehemalige Samuraihäuser, die sehr gepflegt werden. Zum Teil beherbergen sie Läden und Restaurants. Man fühlt sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Gebäude befinden sich meistens hinter hohen Mauern.
Mein Zuhause befand sich für einen Monat in Uchinada, einer Stadt am Japanischen Meer. Meine Gastfamilie brachte mich dorthin. Die Folgen des kürzlichen Erdbebens wurden in einem Dorf auf der Strasse sichtbar. Im Nachbardorf sah man wieder nichts mehr.
Erst einmal erkundeten wir den Garten meiner Gastmutter. Eine Vielzahl von verschiedenen Pflanzen, die blühen. Sie liebt es, Ihren Garten zu pflegen.
Wir fuhren nun an den breiten Sandstrand von Uchinada. Sonnenuntergang am Himmel über dem Japanischen Meer. Einfach nur schön! Danach brachten sie mich zum Hotel. Es war ein überwältigender Abschied! Ich hatte eine schöne Zeit in ihrer Gesellschaft, auch nach zweiunddreissig Jahren.
Gute Nacht – おやすみなさい- Oyasumi nasai
3
Rezensionen
Ines
Freitag 17 Mai 2024
Du hast recht Manu, Kanazawa ist mein Herz.
- Nein, ich war nicht am Malen sondern am Essen. ;-)
- Es ist immer noch grün. Doch diesen anderen Park kannte ich nicht. Ob das auch im Sommer braun bleibt, kann ich nicht sagen.
- Vielen Dank für Deine Kommentare!
- Nein, ich war nicht am Malen sondern am Essen. ;-)
- Es ist immer noch grün. Doch diesen anderen Park kannte ich nicht. Ob das auch im Sommer braun bleibt, kann ich nicht sagen.
- Vielen Dank für Deine Kommentare!
manu
Donnerstag 16 Mai 2024
Tag 10 Nachmittag:: Kunst und Küche genial..Bild mit schönen Japanerinnen im Kimono.. ohh .. aber die Schuhe,muss doch weh tun?? Ein Bild aus dem Jahr
1992 auf einem Ausflugsort, da warst Du am malen ,alles war so grün und heute ist es etwas braun. Klimawandel lässt grüssen.. Danke für die Eindrücke und die schönen Fotos.Kanazawa bey bey.. :-))
1992 auf einem Ausflugsort, da warst Du am malen ,alles war so grün und heute ist es etwas braun. Klimawandel lässt grüssen.. Danke für die Eindrücke und die schönen Fotos.Kanazawa bey bey.. :-))
manu
Donnerstag 16 Mai 2024
Tag 10 Fotoreihe 1:: Das Bild vom Bahnhof 1992 und 2024, welche Unterschiede.
Geniale Zeitansage mit dem Wasserspiel. Der Markt war sicher cool, wäre gerne in
die Fischstrasse..grins.. Das Bild " Dog Parking " rostet aber egal, hauptsache die Hunde bekommen was zu trinken. Kanazawa da ist Dein Herz. Merci
Geniale Zeitansage mit dem Wasserspiel. Der Markt war sicher cool, wäre gerne in
die Fischstrasse..grins.. Das Bild " Dog Parking " rostet aber egal, hauptsache die Hunde bekommen was zu trinken. Kanazawa da ist Dein Herz. Merci