Eine unbekannte Spezie - beinahe ausgerottet
Veröffentlicht von sici in Geschichten · Freitag 27 Jan 2006
... die gute Seele der Telefonnummer 11, die tröstende Stimme am Telefon, das tönende Lexikon, die menschliche Weckstimme....?
Wann war die gute alte Telefonistin denn noch gefragt? Die letzten PTT-Telefonistinnen wurden vor noch nicht langer Zeit in einem einjährigen Lehrgang ausgebildet. Die Lehre war streng. Jedoch wurde eine gute Allgemeinbildung vermittelt und PTT-Telefonistinnen waren in der Privatwirtschaft sehr willkommen.
1965 waren die Telefonkunden der ganzen Schweiz in zehn Telefonbänden aufgeführt. Zürich besass noch die Vorwahl 051 und sechsstellige Telefonnummern. Die Nummern in Zürich-Wollishofen z.B. begannen mit 45 und in Altstetten mit 62.
Die fast Allwissende wurde von Kindern und Erwachsenen um Rat gefragt. Für Musiker bestand die Möglichkeit, den A-Ton über das Amt zu hören. Wer nicht von einem hässlichen Wecker aus dem Schlaf gerissen werden mochte, rief die gute Weckfee an. Pünktlich zur gewünschten Zeit konnte es so klingen; "Guete Morge, es isch Föifi!".
24 Stunden und 365 Tage im Jahr waren die guten Geister bereit, Nummern von Telefonanschlüssen bekanntzugeben, welcher Film in welchem Kino lief, wo gerade ein Chasperlitheater aufgeführt wurde, welcher Notarzt erreichbar war usw.
Es gäbe noch soviel zu erzählen von der guten alten Zeit. Aber wer vermisst schon das Fräulein vom Amt. ;-)
Heute schaut man im elektronischen Telefonbuch nach. Sendet ein SMS oder telefoniert über VOIP. Kino- und Theaterkarten werden online bestellt. Gesucht wird in den Online-Lexika Jeder verwendet seinen eigenen Wecker - mit Weckerfolg oder auch nicht. ;-)
Ich persönlich finde jede Zeit hat ihre interessanten Seiten.
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