Japan 日本 - Land der aufgehenden Sonne... Teil 2
Veröffentlicht von sici in Geschichten · Donnerstag 15 Apr 2021
... Ich hatte das Glück, dass eine deutsche Studentin nur zwei drei Minuten entfernt wohnte. So fuhren wir zusammen in die Stadt. Die Fahrt wurde nie langweilig, da wir zuerst mit dem Bus, anschliessend mit der Bahn und wieder Bus fuhren. Mit meiner Körpergrösse fiel ich in der Menschenmenge nicht auf und genoss in den öffentlichen Verkehrsmitteln, dass ich meine Füsse auf den Boden stellen konnte.
Eine neue Situation war auch der Strassenverkehr. Ich musste mich zuerst als Fussgänger an den Linksverkehr gewöhnen. Daran denken, dass die Bushaltestelle auf der anderen Seite lag.
Die Schule befand sich zu jener Zeit im Grünen umgeben von einem Park. Keine fünf Minuten entfernt befand sich einer der drei schönsten Parkanlagen in Japan - der Kenroku-en. Dort verbrachten wir oft die kurze Mittagszeit mit unseren O-Bentos. Kein Fastfood, wie man sie in der westlichen Welt kennt, sondern ein frisches ausgewogenes Lunchpaket, das appetitlich in einer Box angerichtet war. Japaner lieben die O-Bentos und klappern mit Wonne die verschiedenen Bahnhöfe ab. An vielen Stationen werden O-Bentos mit regionalem Essen zum Verkauf angeboten.
Zurück zur Schule! In einer grossen Aula begrüsste der Leiter der Schule und die Lehrer die Neuankömmlinge. Anschliessend nahmen alle an einem Aufnahmetest teil. Anhand der Resultate stellten sie die Klassen zusammen. Sechs Klassen entstanden. Da je vier Studenten in die zwei obersten Stufen eingeteilt wurden, legten sie diese zwei Klassen zusammen. Ja, du ahnst es, mich teilten sie in die zweitoberste Stufe. Aber halt, damit rechnete ich nicht im Entfernsten. Auch meine Mitstudenten dieser Klasse waren überrascht. Die anderen Vier sprachen nämlich ausgezeichnet Japanisch. In der Klasse sprach die Lehrerin grösstenteils nur in ihrer Muttersprache und ich verstand Bahnhof. Ab und zu erkannte ich bekannte Ausdrücke. Den anderen erging es gleich. Wir ereichten, dass die letzte Stunde immer getrennt unterrichtet wurde.
Die Sprachstunden fanden von 9 - 12 Uhr statt. Am Nachmittag waren es freiwillge Stunden. Lehrerinnen weihten uns in die japanische Kalligraphie Shodo ein oder wir schnitzen aus Speckstein unseren eigenen Namenstempel Hanko. Wie wird ein Kimono angezogen? In dieser Region wird auch das hauchdünnen Blattgold hergestellt. Überhaupt bietet Kanazawa, auch Klein-Kyoto genannt, eine Vielfalt an Sehenswürdigkeiten.
Ein Geschenk einer sehr guten Freundin (†).
Die Schule war typisch japanisch. Doch von der Reinigung der Schulzimmer wurden wir entbunden. Ich schrieb bereits im ersten Teil über das Stille Örtchen in Japan. Ich drückte mich immer davor, ja nicht das Örtchen aufzusuchen. Viele öffentliche Gebäude verfügten nämlich über Stehklos. Doch eines Tages war das Bedürfnis stärker. Eine Kollegin beruhigte mich. Keine Bange, es ist ein Sitzklo. Einen Tipp gebe ich Dir, drücke ja nicht auf die Knöpfe. Gesagt getan! Zwar war der Raum ziemlich eng, aber ich konnte sitzen. Rechts von mir war ein kleines "Pult" mit vielen japanischen Zeichen. Na ja, eine Spülung gab es, wie ich sie von zu Hause kennen. Diese bediente ich auch nach der Erledigung meines Geschäftes. Doch die Knöpfe liessen mich nicht in Ruhe. Der Finger zuckt und landete auf einem Zeichen. Wie beim Closomat spritze Wasser und geistesgegewärtig schloss ich den Deckel. Schon zu spät! Das Wasser lief über und ich war geduscht. Es gab einen roten Knopf und das Zeichen könnte "Stop" heissen, wenn ich mich recht entsinne. So war es auch. Mit verräterischen nassen Spuren trat ich ins Zimmer." Du hast gedrückt, nicht wahr?" :-)
Nach der Schule spazierten wir oft in der Stadt umher oder tranken einen Café au Lait in einem kleinen Lokal. Das Wort Café au Lait wird in Japan auch verwendet. Aus diesem bekannten Wort wird ein Ka-fu-e-o-re カフェオーレ.
Auch dort ein Stilles-Örtchen-Erlebnis. In den kleinen Lokalen gibt es oft nur ein Klo. Es kann also sein, dass "frau" hintern einem Mannerrücken vorbeigehen muss. Auch gab es in diesem Lokal eine Stehtoilette. Ich war alleine, kein männliches Wesen, das sich erleichterte. Als ich zu meiner Kollegin zurückkehrt sagte ich ihr: "Ich stand glaub verkeht auf der Toilette." Zur Tür hingewandt oder umgekehrt?
Meine Bekannte, die in der Nähe wohnte, hatte weniger Glück mit der Gastfamilie. Ersten hatte sie ihr Zimmer über der Garage. Zweitens gab es in diesem Haus eine japanische wie auch eine westliche Toilette. Nur, diese war dem Hausherrn vorbehalten. Was der Japaner auch kennt, den beheizbaren Toilettenring. Unserer war noch mit einem Frotteestoff überzogen. Andere Länder, andere Sitten!
Bis bald! またね mata ne!
Diese Form der Steinlaternen ist in dieser Region sehr verbreitet.
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